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UNCUT


Text/Abbildungen:
Jonathan Püttmann
Hochgeladen: 19.12.2020
Textart: Bericht
Kategorie: Literatur
Länge: 554 Wörter
Seite 1
A105

UNCUT - Jeder Fehler wird bestraft


UNCUT - Druck 2020
Steckbrief
Geschrieben:2020
Veröffentlicht:nein
Länge:17748 Wörter; 94 Seiten
Genre:Horror
Cover:Schwarz mit gelbem Banner
Bindung:Taschenbuch Softcover
Inhalt

Vier Menschen teilen sich für eine Woche eine Wohngemeinschaft. Sie arbeiten zusammen und sind doch gleichzeitig Konkurrenten. Anfangs noch einander fremd müssen sie aufeinander zu kommen, wenn sie die Woche überstehen wollen. Sie alle rechnen sich gute Chancen zu und sind zugleich auf der Hut. Es ist nicht allein die Dunkelheit, nicht die Kälte und nicht die Enge in der Wohnung, die die Mitbewohner ins Schwitzen bringen. Die Aktion gerät außer Kontrolle und niemand weiß mehr, wem überhaupt noch zu trauen ist. Dabei ist der Spielraum ohnehin stark begrenzt. Denn jeder muss sich weiterhin an die strikten Regeln halten. Ein weiterer Fehler wäre unverzeihlich. UNCUT - Grauen ohne Unterbrechung.

Leseprobe

Der Sicherungskasten befand sich außerhalb der Wohnung, wusste Thomas. Nach der unerwarteten Begegnung mit Adri ging er gut gelaunt in die Küche, nahm die Schlüssel vom Haken und schloss die Wohnungstür auf. Nun stand er in einem kleinen Zwischenraum, der hauptsächlich voll gestellt war mit allerhand Gerümpel. In einem Holzregal standen verstaubte Reinigungsmittel über Konservendosen, in der Ecke lehnten Gartenwerkzeuge, Maschendrahtzaun und eine Rattenfalle. Thomas musste etwas an dem Blechschloss rütteln, um den Sicherungskasten zu öffnen. Überraschender Weise waren darin alle Schalter mit Hand sauber beschriftet. Er brauchte also nur einen Hebel umzulegen und sofort begann die Neonröhre an der Decke bläulich zu flackern. Das wäre geschafft.

Als er wieder die Wohnung betrat, hörte er aus dem Bad die Dusche rauschen. Ansonsten war es unheimlich still. Die anderen beiden Mitbewohner durften nämlich ausschlafen. Soviel er wusste, hatte sich niemand seinen Tagesrhythmus aussuchen können, neidisch wäre er in keinem Fall.

Rasch deckte er den Küchentisch für zwei Personen und setzte Kaffee auf. Pünktlich auf die Sekunde sprangen die Toasts aus dem Toaster, als Adriana im Bademantel den Raum betrat und sich müde lächelnd an den Tisch setzte. Er schenkte ihr Kaffee ein und reichte ihr den Honig. Dafür, dass sie sich kaum kannten, harmonierten sie ziemlich gut.

Und das war erst der Anfang. Sie würden viel Zeit haben, an den Details zu arbeiten.

„Und wie hast du geschlafen?“, fragte Adri und er übernahm ihr entwaffnendes Lächeln so gut es ging.

„Die Matratze ist soweit in Ordnung. Es ist nur so kalt ganz allein…“, antwortete er. Sie verzog das Gesicht. Das also war ihr Morgendialog. Was hatte er erwartet? Dass sie ihm in die Arme fiel und sich an seiner Schulter ausheulte?

„Jemand müsste mal dem Hausmeister Bescheid geben. Es ist doch nicht normal, dass wir jeden Tag im Dunkeln aufwachen. Nachher verletzt sich noch jemand.“, sagte er beiläufig.

„Ja, besser wäre es. Warst du eigentlich letzte Nacht in meinem Zimmer? Ich habe mir heute Morgen den Zeh gestoßen, weil die Tür offen stand.“, antwortete sie. Hätte sie doch besser bei ihm geschlafen, dachte er. In sein Zimmer wagte sich niemand leichtfertig. Leider galt das für Männer wie für Frauen. Laut sagte er, dass er sich mal Sven vornehmen würde. Es sei schließlich entscheidend in einer Wohngemeinschaft, dass alle sich sicher fühlten.

Um Punkt acht Uhr ging Adriana sich anziehen und er spülte die beiden Teller ab. Hoffentlich hatte er keinen schlechten Eindruck auf sie gemacht. Er konnte nichts für seine Art. Doch er meinte, trotz allem einen Funken Sympathie in ihren Augen erkannt zu haben. Ob dieser ehrlich war oder Adri bloß eine gute Schauspielerin, konnte er nicht abschätzen. Noch nicht. Aber sie hatten ja Zeit.

Anmerkungen:

keine