Gesichter
Allegro Moderato
Es war einmal ein grüner Hain,
in diesem wollte man für sich sein.
Von vielen aber gleich begehrt,
man ahnt, zur attraktivsten Zeit,
was schien von keiner Wichtigkeit,
blieb er den Schwächsten stets verwehrt.
Aus diesem hübschen Eichenwald
der Spaß der andern lauthals schallt.
Vom fruchtbaren Boden saftig sprießt
Gras und Moos und allerlei Getier,
göttlich geschaffen von höchster Zier,
dass der Regen alles sorgsam gießt.
Dabei liegt das gleiche Recht in der Natur
für jede noch so schwach gebaute Kreatur.
Den Wald schützt seine eigen grüne Decke,
eine starke Lunge mit unterschätzter Macht,
deckt alles zu, beschützt und wärmt es sacht,
vom stolzen Hirsch bis zur verhassten Zecke.
Gewebt ist die Decke aus lebend Laub,
rund, gezackt und für Bedürfnisse nicht taub.
So weit oben hängend, unerreichbar,
dass nur die Drosseln in verdeckten Nestern
über die Untergebenen lästern.
Mit allem andern unvergleichbar.
Noch scheint die Welt in Ordnung,
die Masse ignoriert gern jede Warnung.
Die Natur sucht, als göttlicher Errichter,
einen all gerechten Ausgleich.
Hat im Sinn ihren größten Streich,
erinnert sich an sämtliche Gesichter.
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