Gesichter
Allegro Deciso, Marziale Un Poco Meno Allegro
Wer schlau ist, folgt den abendlichen Rufen,
auf Flügeln, Pfoten, Krallen und Hufen.
Ein stilles Lied summen,
für immer verstummen,
Getrappel, Getrippel, Gestelze, Getrage,
Flucht vor dem roten Feuer am Himmel,
ins Unterholz zieht sich das fleißig Gewimmel,
Panik und Ehrfurcht halten sich die Waage.
Als Erstes überzieht Finsternis den Wald,
es wird feucht und dunkel und kalt.
Gewinner wird die Fledermaus.
Drosseln, Finken, Meisen, Spatzen
hören endlich auf zu schwatzen,
überlassen den düster Festtagsschmaus.
Nun ist es leer jenseits der Terrassen,
es schlafen plötzlich alle Klassen.
Einzig, einsam streift der Wolf ganz wach
durch den Wald auf der Suche nach Beute,
doch die schläft ausgerechnet heute,
gut versteckt unterm grünen Dach.
Was bringt einem ein gleiches Recht,
solang es sich durch Schwärze rächt?
Die Starken haben nicht zu klagen,
denn ihn gebührt das Privileg der Wahl,
einem Niemand bleibt die Wahl der Qual,
wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen.
Am Schluss ist es zu weit gegangen,
die Hoffnung an den nächsten Baum gehangen.
Es kreischt der Häher, fluchen die Raben,
eskaliert erst der Krieg, gibt es nur Verlieren,
an der Waage hilft dann kein Justieren,
liegt erst der Arme tief begraben.
Wen hat es getroffen?,
fragt man sich ganz offen.
Insgeheim missbilligt man jedoch die Lichter,
die dem Toten einen Rückweg zeigen.
Wir wollten ihn nie, sprechen die feigen,
emotionslosen, selbstgerechten Gesichter.
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